Hi,
SKY hat geschrieben:Lass uns doch mal ein paar Fakten feststellen. Wobei ich auch deine Hilfe brauchen werde.
Danke. Ich denke, ich war ein wenig zu "forsch".
Vorab ein paar Basics zur Raumfahrt (ich möchte nicht oberlehrern, sondern sicherheitshalber nur einige Dinge klarstellen.)
Geld spielt auch eine Rolle, aber die Grenzen liegen momentan in der aktuellen Technologie. Dazu ein Gedankenspiel:
Du willst mit einem Auto von Hamburg nach München. Wir sind es gewohnt, einfach zu fahren. Nur geht das so nicht in der Raumfahrt. Wer in Hamburg startet, der bekommt einen kurzen, aber heftigen Schubs. Das muss bis München reichen, einen weiteren Antrieb gibt es nicht.
Die alte Saturn 5 konnte 113 Tonen in eine Erdumlaufbahn transportieren oder ca. 50 Tonnen in Richtung Mond, mehr nicht. Sie selber wog dabei ca. 2900 Tonnen. Davon entfielen grob 2500 Tonnen auf den Treibstoff.
Das zu den Kleinigkeiten der Raumfahrt. Da die Technik am Limit arbeitet, sind da keine riesigen Fortschritte zu erwarten. Auch das Shuttle war eine extrem teuer Sackgasse.
SKY hat geschrieben:1. Die NASA will nicht mehr auf dem Mond.
Unbemannt schon, nur bemannt nein. Da fehlen die Visionen und der politische Druck.
SKY hat geschrieben:3. Auf dem Mond gibt es nichts mehr was entweder von Bedeutung ist oder in irgend eine Form einen wissenschaftlichen/kommerziellen Gewinn bringen könnte.
Ja, so sehe ich das auch. Die momentane Erforschung findet unbemannt statt, was zur Zeit ausreichend erscheint.
schau hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Chronologie_der_Mond-MissionenSKY hat geschrieben:4. Die Nutzung des Mondes als Basis ist mit Unmengen an Geldern verbunden.
Ja und mit Zeit, denn "so mal eben hoch" geht nicht. Das kostet auch Zeit zur Entwicklung.
SKY hat geschrieben:Ergo...NASA (und Regierung) sind eher abgeneigt davon weiter Geld hinein zu pumpen.
Nun sehen wir was andere wollen.
1. Japan, Indien, China wollen auf dem Mond.
2. Einige sprechen davon den Mond als Hotel, Basis oder Rohstoff Gewinnung zu benutzen.
3. Die Kosten sind auch dort immens.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Aspekt, der auch mit dem Geld zu tun hat. In den USA gibt es ganz andere Anforderungen an die Raumfahrt als in den obigen Ländern. Das war 69 anders. Die Astronauten waren Testpiloten, die bereit waren, Risiken einzugehen.
Die heutigen Ansprüche sind wesentlich höher, daher kosten die Missionen mehr. In "deinen" Ländern sehe ich in etwa die Begeisterung, die 69 herrschte.
Kurz: die Amis sind fett, faul und gefräßig. Wie Garfield.
Die jetzigen neuen raumfahrenden Nationen wollen einfach nur zeigen, das sie es auch drauf haben.
SKY hat geschrieben:NASA dagegen steuert den Mars an.
Warum?
Ist diese Reise nicht mit noch mehr Kosten verbunden?
Garantiert. Die USA war doch schon oben auf dem Mond, also ist das als bemanntes Ziel nicht mehr ganz so interessant.
SKY hat geschrieben:Man lässt den Mond links liegen und nimmt sich Mars vor!
Das eine ist zu teuer das andere machbar..
Also geht man, wenn es um den Mond geht, vom Geld aus jedoch von der Technik wenn es um den Mars geht?
Das ist was ich nicht verstehe...
Den Mond hat man doch halbwegs im Griff. Es wird für einen Präsidenten der USA schwer sein, nochmals Geld dafür locker zu machen.
Aber für den Weltruhm, als erster auf dem Mars zu sein? Das könnte locken. Denn der Mars stellt sehr hohe Ansprüche an die Reise.
Der Weg wäre hier das Ziel. Als Sprungbrett zu weiteren Planeten ...
SKY hat geschrieben:Sogar Entdeckungsreisen hier auf der Erde hingen von dem möglichen Gewinn ab. Seien es Forschung oder Reichtümer oder Boden (Anbau) der erschlossen werden sollte. Kein Staat finanzierte nur "Die Laune" eines Seefahrers auf See zu fahren.
Völlig richtig. Nur habe ich eingangs die Energieprobleme hoffentlich ausreichend geschildert, um dir klar zu machen, dass es keineswegs einfach ist, dort oben Bodenschätze zu finden, zu gewinnen und zur Erde zu transportieren. Da winken nur Verluste.
Das ist der großer Unterschied zu den alten Seefahrern. Es locken eben keine Gewinne in einer absehbaren Zeit oder überhaupt nicht.
Denk bitte auch immer daran, dass amerikanische Unternehmen eher quartalsorientiert sind und in solchen Zeiträumen Gewinne erwirtschaften wollen/müssen.
SKY hat geschrieben:Nun kann man sagen das der Mars im Augenblick eine, vorerst, letzte Möglichkeit ist irgendwo zu reisen. Sozusagen "Die äußere Grenze des Erreichbarem" was uns Menschen angeht. So wie der Mond vor ein paar Jahrzehnte es war.
Sieht man das aus der Sicht dann ist es verständlich warum die USA dort hin will. Aber als eine logische Schlussfolgerung kann es nicht gelten.
Außer eine Flagge und ein paar Spiegeln haben wir auf dem Mond nur "Schrott" zurückgelassen. Außer ein paar Steine, die uns das bestätigt haben was wir erahnten, gab es auch nicht.
So wird es auch beim Mars sein, aber das ist eben Raumfahrt. Komm nicht mit Logik, die hat damit nichts zu tun. Es geht um die Erforschung des Unbekannten und die Technik, die dazu notwendig ist.
SKY hat geschrieben:Technisch dagegen ist es schon längst machbar.
Von welchem Kriterium geht man also aus?
Geld oder Technik?
Aus meiner Sicht stand immer das technisch Machbare im Vordergrund und erst dann wurde die Kosten betrachtet. Der Mars ist bemannt momentan nicht erreichbar, egal, ob mit oder ohne Geld.
siehe dazu
http://www.bernd-leitenberger.de/flug-zum-mars1.shtmlSKY hat geschrieben:Für mich ist eine Reise zum Mond und was wir daraus machen ein großer Schritt in die Zukunft. Eine reise jedoch zum Mars erinnert mich sehr an "politische Spielereien" so wie wir sie aus früheren Zeiten kennen.
Der Mond an sich bietet keine besonderen Reize mehr, es sei denn, man versucht wirklich eine Kolonisation. Ja, Mars wäre ein Politikum. Das war der größte Teil der bemannten Raumfahrt schon immer.
Bernd Leitenberger ist übrigens ein glühender Verfechter der unbemannten Raumfahrt, auf
http://www.bernd-leitenberger.de/bemannte-raumfahrt.shtml kannst du mal einige der Kosten sehen.
LEAM