Terraforming Mars

Für Hobbyastronomen, Sternengucker und Zweisteins.
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Aran
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Terraforming Mars

Beitrag von Aran »

Ich habe gerade einen Artikel über die Besiedelung des Mars gelesen. Es ging darum aus Gestein Sauerstoff, Wasser und Mineralien zur Kultivierung von Pflanzen zu gewinnen. Das ist jetzt schon im kleinen Maßstab machbar, allerdings sehr energieaufwendig. Pro Kolonist und Tag würden 1,5 kg Gestein zur Sauerstoffgewinnung und 200 kg Gestein zur Wassergewinnung benötigt.

Desweiteren ging es im Artikel darum den Mars für eine dauerhafte Besiedelung umzuwandeln.

Haltet ihr es für möglich einen Grundstein zum Terraforming durch Ansiedlung von Flechten zu legen? Viele Flechten benötigen zum Überleben und Produktion von O2 nur CO2 und Licht, beides ist auf dem Mars vorhanden (Atmosphäre 95% CO2). Könnte man durch Sonden die Flechten am Äquator verteilen, dort steigt die Temperatur temporär auf ca. 20 Grad an wodurch sich die Flechten vermehren könnten und mehr O2 produzieren könnten. Dies würde natürlich lange dauern aber könnte so die Basis für komplexere Organismen geschaffen werden?

So, nun Eure Meinungen bitte.

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ColJohnS
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Beitrag von ColJohnS »

Man experimentiert doch schon mit solchen Algen, die sehr viel Sauerstoff produzieren können. Terraforming ist ein sehr langer Prozess, das erledigt man nicht mal eben so in 6 Tagen ;)

Aran
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Beitrag von Aran »

Das es lange dauern würde habe ich ja scon geschrieben, ich denke da ein einen Prozeß über mehrere Hundert Jahre.

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LEAM
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Beitrag von LEAM »

Hi,

Aran hat geschrieben:Haltet ihr es für möglich einen Grundstein zum Terraforming durch Ansiedlung von Flechten zu legen?


Nein. Der Mars hat kein Magnetfeld und würde seinen Bewohnern recht ungemütliche Bedingungen bieten. Aus Wiki:

http://de.wikipedia.org/wiki/Terraforming#Kritik

Es bleibt darüber hinaus völlig unklar, ob der Mars die so mobilisierte Atmosphäre überhaupt halten könnte oder ob sich nicht zum Beispiel durch das erzwungene Auftauen auch noch die dort verbliebenen Reste des Wassers in den Weltraum verflüchtigen würden und der Planet letztlich durch das so genannte Terraforming noch weniger „bewohnbar“ gemacht werden würde, als er ohnehin schon ist. Außerdem verfügt der Mars über kein nennenswertes Magnetfeld, was dazu führt, dass die Teilchenstrahlung der Sonnenwinde die Gasmoleküle ungehemmt "fortspülen" würde.


Da helfen auch keine Flechten, da hilft nichts.

LEAM

Aran
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Beitrag von Aran »

Wenn kein Magnetfeld besteht, was ja Tatsache ist, wie kann sich dann die bisherige Atmosphäre halten?

Quelle Wikipedia:
Atmosphäre [Bearbeiten]Zusammensetzung [Bearbeiten]Die Marsatmosphäre besteht zu 95,3 % aus Kohlenstoffdioxid. Dazu kommen noch 2,7 % Stickstoff, 1,6 % Argon, geringe Anteile an Sauerstoff (1300 ppm) und Kohlenmonoxid (800 ppm) sowie Spuren von Wasserdampf (210 ppm) und anderen Verbindungen oder Elementen.

Die Atmosphäre ist ziemlich staubig. Sie enthält Teilchen mit etwa 1,5 µm im Durchmesser, die den Himmel über dem Mars in einem blassen gelb- bis orange-braunen Farbton erscheinen lassen.

Der atmosphärische Druck beträgt auf der Oberfläche des Mars im Schnitt nur 6,36 hPa (Hektopascal). Im Vergleich zu durchschnittlich 1013 hPa auf der Erde sind dies nur 0,63 % und entspricht dem Luftdruck der Erdatmosphäre in 35 Kilometern Höhe. Die Atmosphäre wurde wahrscheinlich im Laufe der Zeit vom Sonnenwind abgetragen und in den Weltraum mitgerissen. Dies wurde durch die geringe Schwerkraft des Planeten und sein schwaches Magnetfeld begünstigt, das kaum Schutz vor den hochenergetischen Teilchen der Sonne bietet.

Da die Atmosphäre des Mars sehr viel dünner als die irdische ist, beträgt der Abstand der Moleküle voneinander das Fünffache.

CO2 ist doch genauso gasförmig wie 02?!

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LEAM
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Beitrag von LEAM »

Hi,

Aran hat geschrieben:Wenn kein Magnetfeld besteht, was ja Tatsache ist, wie kann sich dann die bisherige Atmosphäre halten?


Steht in deinem Zitat. Leider habe ich mich undeutlich ausgedrückt. Mit "kein" meinte ich "nichts, was im Vergleich zum irdischen Magnetfeld nennenswert wäre". Das Feld ist extrem schwach, daher die dünne Restatmosphäre. Außerdem sorgt auch die Schwerkraft dafür, dass sich solch ein Rest halten kann. Ähnlich wie beim Mond, der aber noch weniger "Luft" besitzt.

LEAM

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Alexis
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Beitrag von Alexis »

Die geringe Schwerkraft und das kaum vorhandene Magnetfeld halten genau so viel Atmosphäre, wie dort gerade auch ist.
Alles was künstlich dazugegeben werden würde, würde also auch wieder wegfliegen.
Was ist nur daran so schwer zu verstehen?

Aran
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Beitrag von Aran »

Leam, danke für den Link.

Die Sache mit den Flechten könnte also theoretisch funktionieren, vorrausgesetzt der Marskern würde erstarren.

Die Grafiken des umgewandelten Mars sind auch nett anzusehen ;)

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ColJohnS
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Beitrag von ColJohnS »

Könnte man nicht irgendwie ein künstliches Magnetfeld entwickeln, ein Netz aus Sateliten, mit Sonnenenergie betrieben, im All geht die Sonne ja nicht wirklich unter, die Kollektoren könnten ja entweder mit der Sonne wandern oder halt rund um Kollektoren absetzen.

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SKY
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Beitrag von SKY »

Ich glaube das bei solchen mengen an Geld eine Kolonisierung von Titan oder Europa sehr viel preiswerter wären...oder?

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LEAM
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Beitrag von LEAM »

Hi,

ColJohnS hat geschrieben:Könnte man nicht irgendwie ein künstliches Magnetfeld entwickeln, ein Netz aus Sateliten, mit Sonnenenergie betrieben,


Da sagt mein Bauch eher nein. Ich habe dazu noch folgendes gefunden:

http://www.helios-sonnenuhren.de/blog/wp-content/uploads/2010/11/die-veraenderung-des-erdmagnetfeldes-und-ihre-folgen1.pdf

Da findet sich:
Wie viel Energie steckt im Erdmagnetfeld?
Im äußeren Magnetfeld der Erde stecken ca. 10hoch 18 Joule.
Das entspricht ca. dem halbjährlichen Stromverbrauch in Deutschland.


Ob man das ein wenig anpassen und verkleinern kann? Keine Ahnung.

LEAM

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