Die legendäre Drachenfestung

Über sonstige phänomenale, mystische und sagenhafte Themen.
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wilfriedstevens
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Registriert: Di Okt 20, 2015 3:40 pm

Die legendäre Drachenfestung

Beitrag von wilfriedstevens »

Bei meinen Reisen nach Asien sah ich nicht nur seltsame religiöse Rituale und erlebte einen gepflegten Ahnenkult und Geisterglauben, sondern hörte auch immer gespannt zu, wenn es um mündlich überlieferte Geschichten über alte Götter, Götterwesen, heilige Berge oder seltsame Fabelwesen wie Drachen und Himmelsschlangen ging. Ich empfinde heute noch jene Regionen als mystisch, wo es einen heiligen Berg und Gebiete geben soll, so der Volksglaube, die man nur mit Gebeten und Opfergaben betreten darf, sonst kehrt man nicht mehr zurück.

Natürlich gibt es auf der ganze Welt heilige Berge und jene aus Asien, wie den bekannten Kailash im autonomen Gebiet Tibet oder den Nyainqêntanglha, die neun heiligen Berge in China, die drei heiligen Berge in Japan, den heiligen Chomolhari in Bhutan, den heiligen Kangchendzönga in Nepal, der heilige Doi Suthep in Thailand und viele weitere in Asien, alle haben einen kultischen oder religiösem Hintergrund. Fabel- und Geisterwesen wie die schrecklichen Dämonen Ghul oder Oni, der Götterbote Garuda, Naga die Himmelsschlange, der Yeti und Drachen werden genannt, die in den für Menschen verbotene Gebiete wohnen oder dieses sogar bewachen. All diese mündlichen Geschichten werden mit Ehrfurcht erzählt. Und jene mythologischen oder legendären Geschichten, ob teilweise ausgeschmückt oder nicht, die von einer (göttlichen) Stadt oder Festung im Himalaya erzählen, faszinierten mich. In alten Sanskrit-Schriften wird von einer alten Stadt erzählt, von Fabelwesen oder Drachen bewacht, in dessen Nähe ein See sei, wo es einen unterirdischen Zugang zu einer unterirdischen Stadt gäbe. Die Version gibt es in verschiedenen Regionen Asiens. Doch erst durch die Geschichte des indischen Mönchs Pútídámó wurde die Erzählungen lebendiger.

Die legendäre Drachenfestung

Der Mönchs Pútídámó (* um 440; † um 528) in der westlichen Welt als Bodhidharma bekannt, soll viele Reisen von Indien nach China, innerhalb von China und von dort öfters in die Himalaya-Regionen gereist sein. Folgendes Legende wird erzählt, die sich etwa 500-510 n.Chr. ereignet haben soll, die leider lückenhaft ist, weil in einer andern Version Bodhidharma ganze 7 Tage in einer geheimnisvollen Stadt gewesen sein soll. Daher ist es interessant genug, diese anscheinende reale Begebenheit hier als alte Volkssage niederzuschreiben…Und so soll der Mönch es mündlich erzählt haben...

...Es herrscht Krieg in China, und unbehelligt von Süden nach Norden zu reisen ist ein Wagnis. Doch König Liang Wu Di, auf der Suche nach Unsterblichkeit, gibt mir Mittel, meine lange Reise zu erleichtern… ich folge den gleichen Weg wie von König Mu Wang, um den Jadepalast des Huangdi zu finden. Mein Vorhaben ist verschwiegen, den ich suche auch die Heiligen Männer von Xian, die einst in die Berge aufzogen, wenn ich nicht vorher sterbe... König Mu Wang traf einst die heilige He Xiangu auf seiner Suche, mein Weg ist aber nicht vorbestimmt. Aber ich las die Schriften von Mu, er wurde älter als jeder andere König, und studierte seine Wege genau.
Mein erster Weg führt zu den Drachenbergen (Kunlun) dann weiter zum Nordosten bis zum See mit den 4 Quellen… Mu schrieb "habe Ausschau nach der Steinsäule an der östliche Quelle, ein erster Long (Drache) wacht über den Weg, dann schreite 99 mal 1 Li nach Osten, dort wacht der zweite Long, dann siehe nach Norden bei Vollmond, dann siehst Du das Tor"...
Nach 3 Tagen erreichte mein letzter Begleiter und ich den zweiten Long an der Schneegrenze der Berge… da wir Tag und Nacht kein Tor erblickten, warteten wir auf Vollmond…da sahen wir einen runden Felsen auf dem Berg leuchten und gingen voran… das Zeichen war mir fremd, der Kopf eines Drachen und den Körper einer Schlange…als wir es berührten schleuderte uns die Schlange mit einem Licht zu Boden und uns schien der Tod nahe und unser Geist schwindete…als ich erwachte war ich alleine. Um meine Geist nicht müde werden zu lassen, las ich das Bado Thöröl (Totenbuch) um meine Furcht vergessen zu machen.
Ein Tag verging, dann erwachet ich abermals und war in einer Halle aus Fels gehauen, in jeder Ecke war ein eisernes Drachenmaul voller Feuer und mir schien mein Ende nah…in der Mitte ein runder eiserner Tisch mit dem gleichen Zeichen wie am Felsen, es leuchtete wie Silber…mir schien das hier ein Drachen hausen musste, den die Länge mag 1 Li gewesen sein und die Höhe ein halbes Li… im Boden schien mir ein Geräusch, wie ein Fluss in Bewegung… es war sicher dieses Geschöpf und ich war ein Gefangener...
Als ich erneut erwachte sah ich zwei grosse Menschen in eiserner Rüstung, mit dem Zeichen der Drachenschlange...ihre Haare waren wie Gold, ihr hellen Gesichter die von harten Kriegern, wie ich sie noch nie sah, ihre Waffen waren schrecklich anzusehen...und sie führten mich zu einem Platz und ließen mich alleine frei bewegen... ich konnte den Himmel sehen und wusste, ich bin in einem Berg…mein Ende schien mir oft so nahe...im Platz sah ich einen eisernen hohen seltsamen Turm, es brauchte zwei Menschen in zu umfassen und hatte keine Fenster… es war eine Festung im Berg mit vielen Kriegern, die mich nicht beachteten…an vielen Stellen sah ich eiserne Drachenköpfe, einige atmeten Feuer und einige atmeten heißen Nebel aus…gewiss das werk eines Dämons oder Gottes….
Unter dem Platz schien mir eine Schmiede mit viel flüssigem Eisen aus dem Berg...und an einer anderen Stelle sah ich eine Halle in einer endlosen Tiefe mit vielen Säulen, alles schien aus einem Felsen gewachsen…dort sah ich einen unheilvollen grossen Schatten und atmete den Geruch von Metall am Boden, hier wohnte also die Drachenschlange…
…ein anderer Raum war seltsam, in der Mitte ein Tisch auf den 3 verschiedene Steinkugeln lagen und im Tisch sah ich 3 runde Löchern mit vielen seltsamen Zeichen einer Drachenschlange, die sich im Schwanz biss… bei all meine Reisen sah ich nie so etwas...als ich eine der Kugelsteine in ein Loch tat, hörte ich nach 3 Pranayamas (Atemzug) einen gewaltigen Ton in meine Kopf, und die Steinkugel kam hervor und rollte an die selbe Stelle wo ich sei nahm… da dies wohl das Tor zur Höhle war, wollte ich eiligst den Ort verlassen…
...da erschien ihr mächtiger Anführer mit einem gehörnten Helm, einen Zauberstab in der Hand, er kam auf mich zu und seine Füße berührten dabei den Boden nicht, sein Gesicht war voller schrecklicher Narben, wie von Feuer entstellt… ich verstand ihn nicht, aber er sprach in meinem Kopf, von einem Geschenk …dann war mein Geist wieder verschwunden.
Ich vermochte nicht zu sagen, wie lange ich dort war, den mein Schlaf war ganz anders…als ich dann einmal erwachte, war ich wieder an der Stelle der ersten Long-Stele, aber sie war weg…das Geschenk war mein Leben… enttäuscht fand ich weder den Jade-Palast, noch sah ich He Xiangu…mein Begleiter war verschwunden oder tot…ich berichtete König Liang Wu Di, und warnte ihn, den Weg nochmals zu suchen…


Auch wenn hier Lücken vorhanden sind, ist es doch beachtlich, das nach so langer Zeit diese Volkssage noch immer existiert… was Bodhidharma wohl gesehen hat, kann bis heute niemand erklären...

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