etherion hat geschrieben:Das ist leider falsch , fossilien beweisen das es keine evolution gibt / gab , zu dem gibt es noch die Naturgesetze der Information.
Das ist leider ebenfalls falsch. Bisherige Fossilienfunde beweisen höchstens, dass der biblische Schöpfungsakt so nicht stattgefunden hat, die Evolution widerlegen können sie nicht..
Das erste Video hab ich mir mal angeschaut und werde im Anschluss gleich mal zeigen, mit welchen verfälschten "Tatsachen" dort jongliert wird.
Was die 8-teilige Doku hingegen angeht, seh ich das gleich wie Iapetuswirt, entweder eklärst du mal kurz zum vornherein, worum's dort geht oder ziehst die wichtigsten Argumente daraus raus oder zitierst ganz einfach mal dieses "Naturgesetz der Information".
Zum Video:
1. "Falls alle Lebewesen von der selben primitiven Lebensform abstammen..."
Die ganze Argumentation beginnt schon mal mit einer potentiell falschen, nicht evolutionsgerechten Annahme.
Es gibt unzählig viele ganz unterschiedliche Einzeller und hat vermutlich schon vom ersten moment an unterschiedliche Einzeller gegeben, denn sollten diese Einzeller "chemisch" entstanden sein, besteht kein expliziter Grund zur Annahme, dass absolut jeder der ersten Einzeller die absolut identische, chemische Zusammensetzung besass.
Die wichtigsten Grundbausteine müssten wohl zwangsläufig die selben gewesen sein, aber bereits ganz kleine chemische Unterschiede können letzlich den Ausschlag geben, seien das unterschiedliche Mengenverhältnisse von gewissen Stoffen oder gar eine Nichtvorkommen oder zusätliches Vorkommen von bestimmten Stoffen oder auch nur eine unterschiedliche Zusammenstellung der Bausteine.
Die Annahme, es gäbe sowas wie eine allererste Adam&Eva-Zelle, aus der sämtliche anderen Lebewesen hervorgingen, wäre daher schon fast eher biblischer Natur.
2. "...dann müssten die Gesteinsschichten der Erde voll mit Tierfossilien sein, die einst ein Bestandteil einer evolutionären Kette gewesen sind. Eine Kette von kleinen, biologischen Veränderungen..."
Sind sie doch auch... Vielleicht nicht gerade voll davon, weil längst nicht jedes Skelett erhalten bleibt und es auch immer auf die Population einer Tierart drauf ankommt, ob man leicht Fossilien davon findet oder nicht, wobei eine Tierart mit sehr grosser Population nicht zwingend vorraussetzt, dass auch ihre Vor- oder Nachfahren ähnlich zahlreich sein müssten.
Aber markante Übergangsformen wie Archäopterix und Ambulocetus sind beispielsweise bekannt und dürften wohl kaum nur ein göttlicher Scherz sein. Die Vorläufer der Pferde und anderer heutigen Tierarten sind teilweise ebenfalls recht bekannt.
3. Die Kambrische Expolsion...
Sehr schlau von dem Herrn "Wissenschaftler" eine 24-Stündige Uhr als Methaper zu nehmen, um dadurch, ohne gross Lügen zu müssen, zweimalig betonen zu können, die Kambrische Explosion hätte nur "2 Minuten" gedauert.
Ein subjektiver Verstand lässt sich von solchen "psychologischen Tricks" gern und leicht beeinflussen.
Immerhin ist es ein gewaltiger Unterschied, ob man sich die Kambrische Explosion nun in einem Zeitrahmen von 2 Minuten oder aber von einigen millionen Jahren vorstellt - die Metapher mit der Uhr wird dann bei diesem Gedankengang schon kaum mehr berücksichtigt und auch schwammige Umschreibungen wie "geologische Plötzlichkeit" (mit subjektiver Betonung auf Plötzlichkeit) ändern daran nichts mehr.
Daher:
Nana, so nicht Herr Wissenschaftler!
Zudem ist die Annahme, das primitive Leben hätte sich über milliarden Jahre hinweg garnicht verändert, mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit ebenfalls falsch.
Das klingt schon fast eher wieder nach einer Vielzahl identischer Adam&Eva-Zellen, die mia. Jahre lang unverändert im Meer herumschwimmen und sowohl regionalen, klimatischen und auch chemischen Unterschieden hartnäckig trotzen, um dann im Zeitraum der Kambrischen Exploison aufzuplatzen wie ein Popcorn.
Die Diversität, bzw. Artenvielfalt, der ersten gut erhaltenen Tierfossilien hat sich wennschon bereits lange vor der Kambrischen Explosion abgezeichnet, vermutlich schon bereits auf Einzellerebene. Die Einzeller hatten immerhin mia. Jahre lang Zeit sich - entgegen der postulierten Annahme der Nicht-Veränderung - zu einer grossen Vielfalt umzuentwickeln.
Einige schlossen sich dann scheinbar zu mehrzelligen Organismen zusammen, welche noch wirbellos waren und auch auf dieser Ebene dürfte lange vor der Kambrischen Explosion eine grosse Diversität entstanden sein.
Warum man dann keine solchen vorkambrischen Fossilien wirbelloser Tiere findet..?
Gute Frage... etwa genauso gut wie:
"Warum findet man von Dinosauriern fast ausschliesslich nur Knochen?"
Wie auch immer... hat dann erstmal ein solch wirbelloses Tier ohne feste Aussenhülle angefangen, den in dieser Zeit womöglich in grossen Mengen vorkommenden Kalk zu nutzen und sich daraus ein Schneckenhaus oder noch besser einen leibeigenen Panzer oder sogar eine Chorda (Vorläufer der Wirbelsäule) zu bauen, war es den anderen gegenüber wohl ziemlich im Vorteil, was diese wiederum in Zugzwang brachte, etwas änhlich stabiles zu entwickeln.
Natürlich ginge das nicht innert 2 Minuten, über paar milliönchen Jahre hinweg hingegen grundsätzlich schon.
Anzumerken wäre dabei noch, dass nur relativ nah miteinander verwandte Zellkulturen an diesem "Wettrüsten" teilnahmen, weil sie wahrscheinlich auch nur als einzige dazu in der Lage waren.
Weitentfernte oder kaum Verwandte Organismen wie etwa die Pflanzen, standen zwar ebenfalls in evolutionärer Wechselwirkung mit den Tieren, haben sich aber letztlich für eine ganz andere Form der Entwicklung entschieden (zwangsweise oder gewollt, weiss man nicht so genau).
Letzte Anmerkung:
Ebenfalls schwammig ist die Aussage, dass im Kambrium die Körperbaupläne praktisch aller grundlegenden Tierstämme bereits auftraten.
Klingt zwar wirklich ziemlich imposant, aber nur noch halb so imposant, wenn man erstmal weiss, was Tierstämme denn eigentlich genau sind, denn von denen gibt es nicht viele.
Ich verzichte mal lieber darauf, das weiter auszuführen, könnte das aber durchaus noch tun, falls es nötig sein sollte.